16.11. | Palast Hohenems
Wer mag sie nicht, diese satirischen Kurzgeschichten aus der Feder von Ephraim Kishon? Kurzweilig, witzig, mit Scharfblick und so ehrlich, dass man sich so oft erschreckenderweise selbst darin findet? Die Texte drehen sich um den skurrilen Alltag in einem winzigen Land, das täglich von neuen Einwanderern aus allen Ecken der Welt heimgesucht wird. Kulturen prallen zusammen, das kreative Chaos blüht, die Bürokratie wuchert. Die Menschen setzen Schlitzohrigkeit und Chuzpe dagegen.
Kishons Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Die weltweite Auflage seiner Bücher beträgt 43 Millionen, davon allein 32 Millionen in deutscher Sprache. Hier ist neben dem Autor auch der Übersetzer seiner Stilblüten erwähnt, der Wiener Friedrich Torberg, dem der Autor stets bestätigte, dass dieser seine Geschichten nicht nur in die deutsche Sprache übertragen hatte, sondern in einer Art und Weise, wie er, Kishon, sie gerne geschrieben hätte.
Kishons satirische Erzählungen, übersetzt von Torberg, vorgetragen von Obonya, der als großartiger Schauspieler vorlesend in die verschiedenen Charaktere schlüpft. Besser geht`s nicht.
Bereits zum zweiten Mal las Burgschauspieler Cornelius Obonya im Palast Hohenems zugunsten der Kinderprojekte des Kiwanis Clubs Bregenz, diesmal standen die Erzählungen von Ephraim Kishon im Mittelpunkt der Lesung. Präsident Martin Jäger begrüßte die Gäste im voll besetzten Rittersaal des Hohenemser Palasts und berichtete über die geplanten Aktivitäten zum 50-Jahr-Jubiläum des Clubs. Sozialdirektor Manfred Allmaier, der durch seine jahrelange Freundschaft mit Cornelius Obonya den unvergleichlichen Schauspieler ins Ländle brachte, erläuterte das Musik-Integrations-Projekt "Superar" an der VS Bregenz-Augasse, dem der Reinerlös dieser Veranstaltung zugutekommen wird.
Beim anschließenden Buffet gab der viermalige Salzburger "Jedermann" an den verschiedenen Stehtischen noch manche Anekdoten zum Besten.
> VN 17.11.2018